DER WELPE ZIEHT EIN... *RUHE*GEDULD*KONSEQUENZ*
Vorbereitungen auf Ihren Welpen
Bis dahin ist es oftmals ein langer Weg. Lange Planungen und Überlegungen gehen dem voraus. Ist es die richtige Entscheidung, habe ich alles bedacht? Ein Rhodesian Ridgeback wird gut und gerne 10-15 Jahre alt. Im Alter können die einen oder anderen Wehwechen einsetzen. Werde ich meinen langjährigen treuen Freund dann immer noch gut versorgen wollen, selbst wenn es Mühen bereitet? Nehme ich Einschränkungen und Belastungen, gerade in seinem Welpen- und jungen Jahren oder später im Alter in Kauf? Tägliche Spaziergänge und Auslastung von gut und gerne 3 Stunden täglich sollten eingeplant sein. Was ist in Urlaubs-oder Krankheitszeiten oder bei Tagesausflügen. Wer versorgt und hütet meinen Vierbeiner?
Sie haben alles gut durchdacht, sich für einen unserer Welpen entschieden und erwarten nun sehnsüchtig den Einzug von dem Kleinen in sein neues Heim. Nun geht es daran, alles sicher zu machen und sich über die Grundausstattung Gedanken zu machen.
Pflege-Grundausstattung:
- Decke
- Hundegeschirr
- Leine
- Halsband
- Hundebett
- Autobox/Flugbox
- Futter
- Fress- und Wassernapf
- Spielzeug
- Leckerchen / Kauspaß
Mit diesen Utensilien ist der Welpe bereit bei Ihnen einzuziehen. Wir verwenden bei unseren Hunden hauptsächlich ein Geschirr, welches für Hals und Wirbelsäule schonender ist. Das Halsband kommt nur selten zum Einsatz.
Es geht los,
endlich ist der große Tag gekommen. Sie holen Ihren Welpen bei uns ab. Es sollte wenigstens eine zweite Person dabei sein, um den Welpen auf der Heimreise zu halten. Dies ist weitaus weniger dramatisch für den Welpen, als wenn er in einem Käfig oder Box gesperrt wird. Die von uns mitgegebene Decke erweist sich hier schon als große Hilfe, er nimmt den Geruch seines Wurfes mit und fühlt sich nicht sofort alleine. Er bekommt längere Zeit vor der Heimreise kein Futter mehr von uns, um das Risiko einer Reiseübelkeit zu minimieren. Er kann sich hier noch einmal mit seinen Geschwistern müde toben während wir die letzten Formalitäten erledigen.
Zu Hause angekommen
geben Sie Ihm die Chance die neue Umgebung und die Gerüche zu erforschen und kennen zu lernen. Zeigen Sie ihm seinen Platz. Über ein zeitnahes Futterangebot wird er sich nun sehr freuen. Unsere Welpen werden von Anfang an an eine Hundebox gewöhnt. Wenn Sie ihm dieses Angebot ebenfalls machen wollen, ist es förderlich, seine mitgegebene Decke dort zu platzieren.
Anschließend bringen Sie ihn in den Garten zum lösen.
Lassen sie es ruhig angehen. Wenn er sich zurückzieht, lassen Sie ihn in Ruhe. Hier wird sich eine stabile Box als sehr dankbar erweisen. Unsere lieben ihren Rückzugsort und Höhle! Die Hunde akzeptieren ihren Ruheplatz in der Regel schnell. Dabei müssen auch ggf. die Kinder der Familie lernen, dass der Hund dort nicht gestört werden darf.
Die ersten Nächte
sollte der Welpe natürlich noch nicht allein gelassen werden, da er bisher nur zusammen mit seinen Geschwistern geschlafen hat. Am besten richtet man seinen Schlafplatz in der Nähe des Hundebettes ein, so merkt man auch schnell, wenn der Hund in der Nacht raus muss. Gemeinsames Kuscheln erleichtert die Trennung vom Rudel in den ersten Nächten immens.
Die ersten Mahlzeiten
und das Thema Füttern – aber richtig! ist eine Wissenschaft für sich, die gerne ins Unendliche geht. Barf – oder nicht Barf – denn falsch gebarft ist auch nicht gut, Trofu (Trockenfutter) oder Nassfutter, frisches Gegartes, und und und…
Unsere Hunde werden gebarft oder bekommen hochwertiges Futter von Reico.
Der Welpe bekommt seine Tagesration auf 3 Mahlzeiten verteilt. Mit ca. 6-7 Monaten wird es auf 2 Mahlzeiten umgestellt.
Nach den Mahlzeiten lassen sie ihn sein Geschäft verrichten, danach braucht jeder Hund ausgedehnte Ruhephasen. Auch wenn dies junge Hunde nicht einsehen wollen - setzen Sie die Ruhephasen nach dem Fressen durch.
Unabhängig von der Futterart muss für den Hund jederzeit frisches und sauberes Trinkwasser zugänglich sein.
Wie wird er schnell stubenrein?
Hier versuchen wir beste Vorarbeit zu leisten. Sie helfen ihm am besten wenn Sie nach folgendem Schema vorgehen: nach den Mahlzeiten, nach einer Schlafensphase oder nach einer Spielzeit, spätestens jedoch in 2-3h Abständen begleiten Sie ihn hinaus zu den Stellen, wo er sich lösen kann.
Die ersten Spaziergänge
sind etwas sehr aufregendes für Sie beide. Möglich, dass Ihr Welpe zunächst auf Autos, Menschen, Geräusche etc. reagiert und ängstlich wirkt. Alles ist groß, laut und neu und kann erschreckend auf den Kleinen wirken. Führen Sie ihn vorsichtig aber selbstsicher durch das Leben. Verschaffen Sie ihm Sicherheit, geben Sie ihm Zeit und bieten Sie eine Sicherheitszone. Bitte bedenken Sie, dass Welpen keine selbständigen Ausflüge von Ihrer "Höhle" weg unternehmen würden. Das Verlassen des Hauses und des Grundstückes ist etwas Unnatürliches und es äußert sich im Unwillen, Ihnen zu folgen. Tragen Sie ihre Fellnase die ersten 2 Wochen die ersten Meter oder bis um die nächste Ecke und setzen ihn dann wieder auf den Boden. Es ist kein Ungehorsam, es ist etwas Angeborenes: ein Wolfswelpe der sich selbständig von seinem Rudel und Höhle entfernen würde, wäre leichte Beute und meist dem Tode geweiht. Wenn die «Nesthocker» die Höhle doch mal verlassen, dann meistens im Maul, getragen von ihrer Mutter.
Der Auslauf wird langsam gesteigert: Zu Beginn reichen kurze Spaziergänge und die Möglichkeit, den Garten zu erkunden. Das Joggen oder Fahrradfahren muss warten bis zum 2. Lebensjahr!
Die ach so wichtige Sozialisierung und Erziehung *RUHE*GEDULD*KONSEQUENZ*
Die erste Sozialisierung beginnt bereits bei uns in der Welpenstube. Die Gewöhnung an die Alltagsgeräusche im Haus und Garten, Menschen, Hunde, Alltagsgeräusche, verschiedene Untergründe wie Asphalt Kies, Holz und Wiese lernt der Junior bei uns kennen. Die ersten Autofahrten unternehmen wir auch bereits. Denn ein ruhiger und souveräner Hund ist nicht vom Himmel gefallen und meist nur so gut, wie sein Besitzer ihn führt. Bestimmt denken Sie nun an all die gut erzogenen Exemplare, die ruhig und brav im Restaurant unter dem Tisch liegen und nicht auffallen, die souverän und dicht neben ihren Besitzern laufen und sich augenscheinlich von nichts und niemandem aus der Ruhe bringen lassen. In der Natur abrufbar sind und sich bei herannahenden Joggern, Spaziergängern oder Fahrradfahrern entweder nicht die Bohne für sie interessieren oder sich brav absetzen und warten bis die Personen oder gar Hunde weitergezogen sind. Jeder Hundehalter wünscht sich diesen folgsamen Wegbegleiter und die Gesellschaft setzt es knallhart voraus.
Glauben Sie mir eines: all diese tollen Hunde haben Ihren stolzen Besitzern jede Menge Geduld, Zeit, Nerven, Arbeit, Liebe und Geld gekostet! Nur Füttern, Spazieren gehen und Liebhaben reichen da nicht aus. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Hier steckt ganz viel Arbeit in unzähligen Wiederholungen der Übungen dahinter. Ein Rhodesian Ridgeback benötigt zur endgültigen Reife gut 3 - 4 Jahre. In dieser Zeit kann er seinen Besitzer gut und gerne das ein oder andere Mal an den Rand der Verzweiflung treiben. Er kann sich dickköpfig und stur zeigen wenn man ihn nicht mit der nötigen Geduld und Konsequenz oder gar mit Gewalt behandelt. Ein sich selbst überlassener Ridgeback entwickelt jede Menge Kreativität und beschäftigt sich selbst, was den ein oder anderen häuslichen Gegenstand kosten kann. Der Ridgeback ist und bleibt ein Jagdhund mit Supernase. Genauso will er laufen und seine Intelligenz gefordert wissen, er benötigt Kopfarbeit und Auslastung wenn man ihn nicht jagdlich einsetzen möchte. Seinen treuen Vierbeiner immer und überall dabei haben zu können ist ein wunderbares Geschenk und er dankt es sehr. Das geht natürlich nur, wenn er früh gelernt hat sich alltagstauglich zu benehmen. Darum erlauben Sie ihrem Welpen nichts, was er später einmal unterlassen soll.
Buchempfehlung meinerseits:
Hoffnung auf Freundschaft: Das erste Jahr des Hundes, Michael Grewe
erhältlich z.B. auf Amazon: www.amazon.de/Hoffnung-auf-Freundschaft-erste-Hundes, Michael Grewe
Bandit und Spencer sind Wurfgeschwister, die in unterschiedlichen Familien aufwachsen. An ihrem ersten Geburtstag ist der eine ein freundlicher, offener und leicht zu führender Hund, der andere ein Problemfall. Wie ist es so gekommen? Was ist gut gelaufen, was nicht? Nichts wird dem Hundehalter die Bedeutung und Brisanz des ersten Lebensjahres klarer vor Augen führen als dieser unmittelbare Vergleich. Den Autoren gelingt es, die Entwicklungsschritte vom Welpen zum erwachsenen Hund in ihrer Komplexität klar und anschaulich darzustellen. Welche Bedürfnisse hat ein kleiner Hund? Was lernt er – was sollte er lernen? Ein spannendes und bewegendes Buch, ein Plädoyer für das Leben. ... Quelle: Amazon
Mit Hunden sprechen, Jan Fennell
erhältich z.B. auf Amazon: www.amazon.de/Mit-Hunden-sprechen, Jan Fennell
Monty Roberts war ihr Vorbild, seine Arbeit mit Pferden eine Quelle der Inspiration. Jan Fennell hat die Methoden des "Pferdeflüsterers" für Hunde adaptiert, und wie Roberts geht es ihr nicht darum, den Willen der Tiere zu brechen, sie durch Gewalt zu unterwerfen, sondern mit Blick auf die Instinkte und das Rollenverhalten der Tiere mit ihnen zusammenzuarbeiten. Zu Beginn der Domestizierung vor zehntausenden von Jahren waren Mensch und Wolf noch Partner, die sich perfekt ergänzten. Die Degradierung des Hundes zum Schoßtier, Accessoire und Ergebnis verrückter Züchtungen hat jedoch für eine Menge Missverständnisse in dieser Beziehung gesorgt. Der Hund ist sich und seinen Instinkten treu geblieben, doch die Anforderungen, die der Mensch inzwischen an ihn stellt, sind häufig paradox und widernatürlich. Jan Fennell, erfolgreichste Hundetrainerin Englands, will uns die Sprache, in der Mensch und Hund jahrtausendelang kommunizierten, zurückgeben. In ihrem ersten Buch beschreibt sie unterhaltsam und anrührend, anhand vieler Beispiele, wie sich auch die verstörtesten Hunde umkrempeln lassen, wie man Beißer und Kläffer, Bestien, die Fahrradfahrer, Briefträger und Jogger jagen, erfolgreich therapiert. Sie erklärt Verhalten und Psyche der Hunde und vermittelt auf eindrucksvolle Weise, wie sie mit den Tieren arbeitet und das "Besondere, das Mensch und Hund verbindet" wieder sichtbar macht. ... Quelle: Amazon
Impfen/Entwurmen
!! Neue Impfempfehlung der Stiko Vet seit Jan 2021!!
das wissen teils die Tierärzte noch nicht!
Nur noch Staupe und Parvovirose Leptospirose
Tollwut nur noch, wenn man über die Grenze möchte.
Hier findet für mich ein großes Umdenken statt.
Meine Devise: so wenig wie möglich, so viel wie nötig.
Doch wenn ich sehe, mit was meine Hundegäste in meiner Pension teilweise verabreicht bekommen!
Beispiel, ein 3j. alter Bully:
Jährlich SHPPiTL und alle!!! 3 Monate die Milbemax Wurmkur. Da sag ich nur: des Tierarztes bester Kunde.
Die Spätfolgen hat er dann auch gleich als zahlungsfreudigen Patienten auf dem Tisch!
In letzter Zeit hatte ich 4!! Kunden in meiner Hundepension mit Meldung:
ideopatische Epilepsie.
Die Diagnose wird oftmals hingenommen, ohne sie zu hinterfragen und es werden das restliche Leben Tabletten dagegen verabreicht.
Wieder verdient die Pharma hier doppelt.
Nicht zu verachten ist die Möglichkeit, der Infektion nach Impfung:
2 mir pers. bekannte Fälle:
Welpe 10 Wochen, verstirbt kurz nach der Staupe Impfung an einer Staupe-Infektion.
Welpe 18 Wochen, verstirbt kurz nach der Parvo Impfung an einer Parvo-Infektion.
Da es Lebendimpfstoffe sind, kommt das leider immer mal wieder vor.
Mein Gedanke zur Impfung:
Ab der 12. Woche eine erst-und einmalige Impfung von "SP" (z.B. Nobivac, 3 Jahre)
"T" möglichst erst mit 6 Monate, auch nur wenn eine Auslandreise ansteht.
-> nur alle 3 Jahre erforderlich, z.B. Nobivac.
Immer im Hinterkopf: so viel wie nötig, so wenig wie möglich!
Eine Titerbestimmung auf SP kostet ca. 60€ und man kann nach Bedarf impfen. So halte ich es mittlerweile mit meinen Hunden.
Es kann durchaus sein, dass die einmalige Impfung mit 13 Wochen das halbe bis ganze Leben ausreicht.
Evlt. einmal nachimpfen, und gut ist es.
Wir entwurmen unseren Nachwuchs nach Bedarf. Davor gibt es Naturprodukte.
Wichtig zu wissen: Da es keine vorbeugende Wirkung durch chemische Entwurmungsmittel gibt, macht es auch keinen Sinn den Hund regelmäßig mit überflüssiger Chemie zu belasten.
Sollte Ihr Hund einmal Flöhe gehabt haben, ist nach erfolgter Flohkur der Kot im Blick zu halten, denn die winzigen Parasiten sind meist mit Würmern belastet und geben diese weiter.
Mein Gedanke zum Zwingerhusten (Pi):
bisher waren alle mir bekannten Fälle geimpft.
Was zu bedenken ist: die Impfung Pi ist ähnlich unserer Grippeimpfung. Es werden nur vereinzelte Stämme geimpft. Nach der Impfung ist der Hund ansteckend für andere Hunde. Zwei Wochen Isolation macht tatsächlich selten wer mit. Schon hat man einen möglichen Ausbruch verursacht... Darum halte ich ein gestärktes Immunsystem immer für den bessere Weg.
Ich stellen Ihnen nun die Coreimpfungen vor.
Die ersten 14 Tage nach der Impfung sollte der Hund wenig Kontakt zu anderen Hunden haben, das Immunsystem arbeitet auf Hochtouren, Ansteckungsgefahr bei Lebendimpfstoffen in dieser Zeit ist hoch!
Die Impf-Empfehlung der Stiko-Vet umfasst:
- Staupe, oder Carrésche Krankheit [S]: Diese von einem Paramyxovirus verursachte, hoch ansteckende Krankheit ist vor allem für Welpen und Junghunde bis zum Alter von einem halben Jahr gefährlich. Die Ansteckung erfolgt oral oder aerogen. Die ersten Anzeichen sind hohes Fieber bis 41°C und allgemeine Niedergeschlagenheit. Je nachdem welche Organe vom Virus befallen sind, äußert sich die Staupe entweder in einer schweren Magen-Darm-Verstimmung oder in der Erkrankung des Atmungsapparats mit schwerem Husten, eitrigem Nasen- und auch Augenausfluss. Insofern es bei diesen Symptomen bleibt und das Nervensystem nicht befallen ist, besteht die Chance auf Spontanheilung. Die sogenannte „nervöse Staupe“ äußert sich unter anderem in Krämpfen und Lähmungen und verläuft meist tödlich.
- Parvovirose [P]: Eine sehr ansteckende Krankheit, die durch ein DNA-Virus CPV (canine Parvovirus) hervorgerufen wird. Welpen sind dabei besonders in Gefahr. Erwachsene Hunde hingegen haben damit in der Regel kein Thema. Eines der ersten Symptome ist starkes Erbrechen, das auf dem Hintergrund eines hohen Fiebers bis 41,5°C auftritt. Anschließend kommt es zu einem oft blutigen Durchfall.
- Tollwut [T]: Diese Krankheit wird von dem Lyssa-Virus übertragen. Die Ansteckung erfolgt durch den Kontakt mit dem infizierten Speichel oder auch aerogen. Die typischen Symptome sind starker Speichelfluss und erhöhte Aggressivität. Die Krankheit endet tödlich.
In Deutschland ist die Tollwut seit vielen Jahren ausgerottet.
Zum Grenzübertritt muss man diese jedoch vorweisen.